Folgen des Klimawandels auf UV-Strahlung Sobald die Sonne scheint, zieht es uns nach draußen. Bei der Freude über das gute Wetter sollten wir jedoch eines nicht vergessen: Sonnenstrahlen nur in Maßen und gut geschützt genießen. Denn diese enthalten ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung), die Schäden an der Haut und den Augen verursachen kann. Wer sich den Sonnenstrahlen – und somit der UV-Strahlung – unbedacht aussetzt, riskiert einen Sonnenbrand und Binde- und Hornhautentzündungen. Aber auch langfristige Gesundheitsschäden, zum Beispiel vorzeitige Hautalterung, Hautkrebs oder „Grauer Star" (Katarakt), können durch übermäßige UV-Strahlung ausgelöst werden. Deshalb ist es wichtig, immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Was hat der Klimawandel damit zu tun? Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen weltweit – auch bei uns in Deutschland. Dies führt zu mehr warmen Tagen mit Wohlfühltemperaturen, in denen viele Menschen mehr Zeit im Freien verbringen. Dadurch setzen sie sich häufiger der UV-Strahlung aus und ihre individuelle UV-Belastung steigt. Und was viele nicht wissen: Auch die jährliche Anzahl an Sonnenscheinstunden steigt, weil sich die Bewölkung aufgrund des Klimawandels in unseren Breitengraden verringert. Mehr Sonnenscheinstunden bedeuten mehr Zeit, in der die UV-Strahlung die Erdoberfläche – und damit die Menschen – ungehindert erreichen kann. Außerdem wirkt sich der Klimawandel auch auf die Stärke der UV-Strahlung aus. In den letzten Jahrzehnten treten immer häufiger winterliche Ozonlöcher über der Arktis auf, wobei Treibhausgase, eine entscheidende Rolle spielen. Diese ozon-armen Luftmassen können am Ende des Winters nach Süden triften. Man spricht hier von so genannten Niedrigozonereignissen. Durch solche Niedrigozonereignisse kann sich in Deutschland plötzlich und unerwartet Ende März / Anfang April die UV-Bestrahlungsstärke erhöhen, wenn es hierzulande noch gar nicht so heiß ist und die Menschen daher mögliche Gefahren durch Sonnenstrahlen kaum in Betracht ziehen und nicht an Sonnenschutz denken. Die gute Nachricht ist jedoch: Sie haben Ihren Schutz vor UV-Strahlung zu einem großen Teil selbst in der Hand. Denn die individuelle UV-Belastung ist stark vom Verhalten jedes Einzelnen abhängig. Entscheidend ist, wie lange Sie sich draußen aufhalten und wie Sie sich dabei vor UV-Strahlung schützen. Mit den richtigen Sonnenschutzmaßnahmen kann die UV-Bestrahlung des eigenen Körpers geringgehalten werden. Aber es kommt auch darauf an, wie sonnengerecht Ihre Lebenswelten gestaltet sind. Um gut vor UV-Strahlung geschützt zu sein, sind Schattenspender wie Sonnensegel und Bäume oder organisatorische Maßnahmen in Kitas und Schulen, Pflege- und Betreuungseinrichtungen oder insgesamt in Ihrer Kommune wichtig. Wovon hängt die Stärke der UV-Strahlung ab? Die Stärke der UV-Strahlung auf der Erdoberfläche hängt von verschiedenen Faktoren ab: Breitengrad: Je näher man dem Äquator kommt, desto stärker wird die UV-Strahlung. Jahreszeit: Im Frühling und Sommer ist die UV-Strahlung stärker als im Herbst und Winter Tageszeit: In den Mittagsstunden ist die UV-Strahlung intensiver als in den Morgen- oder Abendstunden. Bewölkung: Eine geschlossene, dicke Wolkenschicht hält einen Großteil der UV-Strahlung ab. Bei leichter Bewölkung hingegen kann die UV-Strahlung durch Reflexion sogar noch verstärkt werden. Höhenlage: Mit steigender Höhe steigt auch die Stärke der UV-Strahlung. Unmittelbare Umgebung: UV-Strahlung wird durch die Reflexion von Wasser, Sand und Schnee verstärkt. Schatten hingegen verringert die Intensität der UV-Strahlung. Die Stärke der UV-Strahlung hat einen unmittelbaren Einfluss auf die UV-Belastung jedes einzelnen Menschen. Diese individuelle UV-Belastung wird auch von der Häufigkeit und der Dauer der UV-Bestrahlung sowie von den angewandten UV-Schutzmaßnahmen beeinflusst. Warum ist die Belastung durch UV-Strahlung ein ernst zu nehmendes Problem? UV-Strahlung hat verschiedene gesundheitliche Auswirkungen auf Haut und Augen. Diese können sich akut, also sofort, zum Beispiel durch einen Sonnenbrand, oder erst später im Leben bemerkbar machen. Zu den schwerwiegendsten Spätfolgen gehören insbesondere Hautkrebserkrankungen. UV-Strahlung ist krebserregend und erwiesenermaßen die Hauptursache für Hautkrebs, die weltweit häufigste Krebserkrankung hellhäutiger Menschen. In Deutschland erkrankt jeder siebte Mann und jede neunte Frau bis zum Alter von 75 Jahren an Hautkrebs – Tendenz steigend: Seit 2000 hat sich die Hautkrebsneuerkrankungsrate (Inzidenz) in Deutschland mehr als verdoppelt. Am Auge kann UV-Strahlung Binde- und Hornhautentzündungen und Folgeschäden wie Grauen Star und Krebserkrankungen auslösen. Auch allergische Reaktionen oder eine Beeinträchtigung des Immunsystems sind möglich. Doch weil man die UV-Strahlung nicht fühlen kann, sind sich viele Menschen dieses Gesundheitsrisikos nicht bewusst. Da häufige, intensive und lange UV-Bestrahlungen das Risiko für UV-bedingte Erkrankungen erhöhen, ist es im Zuge des Klimawandels umso wichtiger, auf UV-Schutz zu achten. Übrigens birgt die künstlich erzeugte UV-Strahlung in Solarien dasselbe Risiko für Ihre Gesundheit wie die natürliche UV-Strahlung der Sonne und ist ebenso krebserregend. Die Nutzung von Solarien für eine gleichmäßige Bräunung – oder zum Vorbräunen als „Urlaubsvorbereitung“ – ist also keine gesündere Alternative zur natürlichen UV-Strahlung der Sonne. Wer ist besonders gefährdet? Menschen aus den folgenden Gruppen sollten in besonderem Maße auf einen guten UV-Schutz achten beziehungsweise vor UV-Strahlung geschützt werden: Kinder (insbesondere Babys) und Jugendliche bzw. deren Eltern Menschen, die sich viel im Freien aufhalten (beruflich oder in der Freizeit) Menschen, mit empfindlicher, heller Haut, die schnell einen Sonnenbrand entwickeln und nicht oder nur wenig bräunen Menschen mit vielen und/oder medizinisch auffälligen Pigmentmalen (Leberflecke, Muttermale) Menschen, die schon einmal Hautkrebs (heller und schwarzer Hautkrebs) hatten, oder in deren Familie es Fälle von schwarzen Hautkrebs gab Menschen, bei denen das Immunsystem durch eine Krankheit oder eine Therapie unterdrückt, sprich supprimiert, ist Sie möchten mehr über die gesundheitlichen Auswirkungen der UV-Strahlung sowie über effektive Schutzmaßnahmen wissen? Wir haben auf unserer Webseite viele hilfreiche Informationen für die Allgemeinbevölkerung und für spezielle Risikogruppen und Lebenswelten zusammengetragen. So finden z. B. Eltern oder Fachkräfte in Kitas und Schulen wichtige Informationen und Empfehlungen für Babys, Kinder und Jugendliche.