In einer Welt, die zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels geprägt ist, gewinnt die Planung des Stadtklimas an Bedeutung. Bäume leisten einen wichtigen Beitrag, um die Lebensqualität in urbanen Räumen auch bei steigenden Temperaturen und anderen klimatischen Veränderungen zu sichern. Doch jede Baumart hat unterschiedliche Voraussetzungen für ein gutes Wachstum. Und jede Baumart wirkt sich anders auf die Umgebung aus. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben das Online-Tool „CityTree“ entwickelt. Es gibt Aufschluss darüber, welchen Einfluss zwölf ausgewählte Baumarten auf das städtische Klima haben und unter welchen Bedingungen sie gut wachsen. Wie funktioniert „CityTree“? Die sinnvolle und nachhaltige Integration von Natur in städtische Räume ist ein zentrales Anliegen von "CityTree". Das Online-Tool ermöglicht es, die Wechselwirkungen zwischen urbanen Strukturen, Grünflächen und dem Mikroklima zu analysieren und so fundierte Entscheidungen für eine nachhaltige, klimaresiliente Stadtentwicklung zu treffen. Dafür können Stadtplanerinnen und Stadtplaner, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, einen virtuellen Baum in einer von 34 Städten erstellen und verschiedene Parameter bestimmen – vom Lichteinfall über den Grad der Bodenversiegelung bis zur Art des Bodens. Sie erhalten in der Simulation dann zum Beispiel Aufschluss darüber, wie stark die ausgewählte Baumart in der ausgewählten Stadt die Umgebung unter verschiedenen klimatischen Bedingungen abkühlen kann und wie viel Wasser sie verbraucht. So zeigt sich, dass warme Städte wie Berlin zum Beispiel mit Platanen arbeiten können, die verhältnismäßig gut mit Trockenheit zurechtkommen. München kann auch Baumarten einsetzen, die mehr Wasser benötigen. Die Simulation, weitere Hintergrundinformationen und Handlungsempfehlungen werden allen interessierten Personen kostenfrei zur Verfügung gestellt.