Soziale Hilfseinrichtungen bereiten sich auf Hitze vor Als Leitung und Fachkraft einer sozialen Hilfseinrichtung wenden Sie sich täglich Menschen in besonderen Lebenslagen zu. Diese können auch bei Hitze durch unterschiedliche Risikofaktoren besonders gefährdet sein. Um Ihre Klientinnen und Klienten vor den gesundheitlichen Auswirkungen der Hitze einschl. UV-Strahlung unterstützen zu können, ist die Vorbereitung auf anstehende Hitzewellen für Sie besonders wichtig. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht von Empfehlungen, die sich bewährt haben. Sie können Ihnen und Ihren Mitarbeitenden dabei helfen, Ihre Klientinnen und Klienten für die Gefahren durch extreme Hitze zu sensibilisieren, sie beim Ergreifen von Schutzmaßnahmen zu unterstützen sowie bei hitzebedingten Krankheitssymptomen Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Soziale Hilfseinrichtungen richten sich an Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen und bieten z. B. Eltern bzw. Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status, Schuldnerinnen und Schuldnern, suchtkranken Personen, (Langzeit-) Arbeitslosen oder wohnungslosen Personen spezielle Hilfen an. Deshalb sind die Empfehlungen so formuliert, dass sie für ein möglichst breites Spektrum an Einrichtungen hilfreiche Informationen bieten. Welche für Ihre Klienten und Klientinnen und für Ihre Einrichtung tatsächlich sinnvoll und umsetzbar sind, können nur Sie selbst entscheiden.
Vor der Hitzesaison besonders gefährdete Personen oder Personen die nicht in der Lage sind, sich selbstständig vor hitzebedingten Risiken zu schützen identifizieren, um rechtzeitig Unterstützung in die Wege leiten zu können. Gefährdete Personen gezielt vor anstehenden Hitzewellen einschl. UV-Strahlung informieren und beraten. Das Beratungsangebot sollte ggf. Angehörige bzw. existierende persönliche Netzwerke einbeziehen. Während Hitzeperioden ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für Klientinnen und Klienten sowie für Mitarbeitende wichtig – diese kann durch das Bereitstellen von Trinkwasser unterstützt werden. Halten Sie möglichst viele Räumlichkeiten in der Einrichtung kühl. Mitarbeitende sollten informiert und geschult werden; ggf. können gemeinsam Maßnahmen zum Schutz vor Hitze und für UV-Strahlung für die jeweilige Zielgruppe ergriffen werden. Bauliche Veränderungen zum Hitzeschutz – sowohl in der Einrichtung selbst als auch im Außenbereich – müssen rechtzeitig in die Wege geleitet werden, da sie eine Vorlaufzeit benötigen.
Besonders gefährdete Menschen identifizieren. Es gibt viele Risikofaktoren, die das Auftreten von Hitzebelastungen und hitzebedingten Erkrankungen begünstigen können. Dazu gehören insbesondere ein höheres Lebensalter und das Vorliegen chronischer Erkrankungen. Klientinnen und Klienten von sozialen Hilfseinrichtungen sind teilweise zusätzlich durch weitere Risikofaktoren wie geringes Einkommen, Alkohol- oder Drogenkonsum und/oder Obdachlosigkeit belastet. Menschen mit geringem Einkommen leben häufig in Gebäuden mit schlechter Wohnqualität (z. B. aufgrund mangelnder Isolierung des Baukörpers, fehlende Wärmedämmung etc.) sowie in beengten Wohnverhältnissen. Hinzu können chronische Erkrankungen kommen, die sie noch anfälliger für Hitzebelastungen machen. Auch fehlt häufig das Wissen, wie sie sich vor hitzebedingten Gesundheitsschäden schützen können, und/oder haben nicht die finanziellen Mittel, Schutzmaßnahmen gegen Hitze adäquat umzusetzen. Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol- oder Drogenkonsum) sind bei extremer Hitze besonders gefährdet, da sie unter Bewusstseinseinschränkungen, Erinnerungslücken oder Orientierungsschwierigkeiten leiden können. Aufgrund einer verminderten Wahrnehmung und eines eingeschränkten Körperbewusstseins ist bei ihnen mit einer erhöhten Reaktionszeit auf Hitze und Sonnenstrahlung zu rechnen. Dies kann zur Folge haben, dass Betroffene zu spät oder überhaupt keine Schutzmaßnahmen vor Hitze ergreifen. Hinzu kommt meist auch ein vermindertes Durstgefühl. Der Wasserhaushalt bei Alkohol- oder Drogenabhängigkeit ist zumeist ohnehin schlecht balanciert, sodass der Körper der Belastung durch Hitze noch weniger entgegensetzen kann. Obdachlose Menschen können sich bei extremer Hitze kaum in eine kühlere Umgebung zurückziehen, und haben oftmals auch erschwerten Zugang zu ausreichend Getränken. Sie leiden häufig unter – tlw. unbehandelten - Grunderkrankungen (z. B. Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen), die ihre Verwundbarkeit gegenüber Hitze noch erhöhen. Außerdem ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung häufig nicht sichergestellt. Es besteht überdies die Gefahr, dass Symptome von Hitzebelastung verspätet oder gar nicht erkannt werden. Gefährdete Personen rechtzeitig informieren und beraten. Über soziale Hilfseinrichtungen lassen sich gefährdete Personen besonders gut erreichen: Die Menschen kommen entweder in Ihre Einrichtung oder sie werden direkt in ihren Lebenswelten aufgesucht. Das erleichtert es, die Betroffenen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen sowie über präventive Maßnahmen zur Vermeidung hitzebedingter Gesundheitsschäden zu informieren. Je nach Zielgruppe empfiehlt es sich, mittels Infoblättern oder Broschüren zu informieren. In manchen Fällen kann es außerdem sinnvoll sein, die Angehörigen einzubinden. Praktische Hilfe anbieten. Im Vorfeld der Hitzesaison kann es hilfreich sein, praktische Informationen zu öffentlichen Trinkbrunnen, kühlen öffentlichen Räumlichkeiten und anderen Abkühlungsmöglichkeiten in der näheren Umgebung für ausgewählte Klientinnen und Klienten zusammenzustellen und in geeigneter Weise zu vermitteln. Viele gefährdete Personen benötigen während einer Hitzewelle aber auch akute Unterstützung, um mit dem Hitzestress gut zu Recht zu kommen. So kann das Bereitstellen von Trinkwasser direkt in der Einrichtung zum Trinken animieren oder kühle Räumlichkeiten zum Verweilen einladen.
Für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Gerade Menschen, die schutzlos hohen Temperaturen ausgesetzt sind, müssen viel trinken. Bei Hitze sollten auch ohne Durstgefühl über den Tag verteilt zwei bis drei Liter getrunken werden Geeignete Getränke sind Wasser, gekühlte Tees (ohne Zuckerzusatz) und Saftschorlen. Speiseplan an Hitzewellen anpassen. Falls Ihre Einrichtung Mahlzeiten für hilfsbedürftige Menschen anbietet, sollte der Speiseplan möglichst rechtzeitig umgestellt werden. Eventuell können mehrmals am Tag kleinere Portionen leichter Kost angeboten werden. Besonders geeignet sind Gemüse und wasserreiches Obst. Schwer verdauliche Speisen sollten vermieden werden. Das Essen sollte ausreichend gesalzen sein, da so der Mineralstoffmangel ausgeglichen werden kann, der durch starkes Schwitzen entsteht. Während einer Hitzewelle besonders auf die Lebensmittelhygiene achten. Die Kühlkette bei der Lagerung darf nicht unterbrochen werden und angebrochene Lebensmittel sollten möglichst rasch aufgebraucht werden. Zu achten ist auch auf Lebensmittel und Getränke, die in Zimmern aufbewahrt werden. Besonders schnell verderben die Inhalte angebrochener Packungen und Flaschen (z. B. Joghurt, Fruchtsaft). Im Zweifel sollten diese Lebensmittel oder Getränke lieber entsorgt werden. Bei Lebensmittelspenden empfiehlt es sich nach Möglichkeit, haltbare Produkte, die nicht zubereitet werden müssen, sowie unempfindliches frisches Obst wie z. B. Äpfel auszuwählen.
Die Raumtemperatur systematisch kontrollieren und regulieren. Alle Räume sollten möglichst kühl gehalten werden. Werden tagsüber 26 °C überschritten, sind geeignete Maßnahmen zur Kühlung angebracht. Lüften, wenn die Temperatur draußen niedriger ist als drinnen. Ist die Temperatur im Freien erstmal höher als in Ihrer Einrichtung, hat Lüften keinen Zweck. Verschieben Sie es in die späten Abendstunden, in die Nacht oder in die kühleren Morgenstunden; es sollte möglichst quer gelüftet werden. Außentüren und Fenster sollten ansonsten tagsüber möglichst geschlossen bleiben. Fenster verschatten. Fenster sollten – bis auf die nach Norden ausgerichteten – möglichst verschattet werden. Am wirksamsten sind außen angebrachte Verschattungsmöglichkeiten wie Außenrollläden, Markisen, Sonnensegel etc. Falls diese nicht verfügbar sind, können innen angebrachte Beschattungsmöglichkeiten wie Rollos, Jalousien, Vorhänge oder Sonnenschutzfolien sinnvoll sein. Verdunstungsquellen schaffen. Im Raum oder auch vor den Fenstern können nasse Tücher aufgehängt werden, um die Temperatur im Innenraum zu reduzieren. Die Verdunstung des Wassers kühlt die Raumluft. Das funktioniert aber nur, wenn es nicht zu schwül im Raum ist. Steigt die Luftfeuchtigkeit stark an, muss stoßgelüftet werden. Unnötige Wärmequellen reduzieren. Alle nicht benötigten Elektrogeräte sollten ausgeschaltet, Stand-by-Schaltungen vermieden sowie Ladegeräte von der Stromversorgung getrennt werden. Ventilatoren einsetzen. Künstlich erzeugte Luftbewegungen kühlen, deshalb sind Ventilatoren hilfreich. Sie kühlen die heiße Luft zwar nicht ab, trotzdem wirkt der über Haut streichende Luftzug erfrischend. Nachts hilft der Ventilator dabei, die kühlere Nachtluft im Raum zu verteilen. Ventilatoren sind bis zu Temperaturen von ca. 35 °C einsetzbar. Danach stoßen sie an ihre Grenzen, da die durch den Ventilator zugeführte warme Luft die Haut nicht mehr kühlen kann. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sie die Überhitzung fördert. Ventilatoren sollten in einer gewissen Entfernung zu Menschen platziert werden, insbesondere wenn diese unter Wahrnehmungs- oder Empfindungsstörungen leiden. Außerdem verbraucht ein Ventilator Energie und erzeugt dadurch selbst etwas Wärme. Sachgerecht mit Klimaanlagen umgehen. Sollte Ihre Einrichtung über eine Klimaanlage verfügen, darf diese nicht zu kalt eingestellt sein (Erkältungsgefahr). Türen und Fenster sollten möglichst geschlossen gehalten werden. Klimaanlagen verfügen in der Regel über geeignete Filter, die Staub, Pollen, Viren und andere Schadstoffe aus der Umgebungsluft entfernen. Um Gesundheitsrisiken auszuschließen, sollte die Anlage regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Anwesende Personen sollten sich bei eingeschalteter Klimaanlage nicht im unmittelbaren Luftzug dieser Geräte aufhalten. Es besteht die Gefahr der Unterkühlung, besonders bei verschwitzten Personen. Dasselbe gilt für Menschen, die Wahrnehmungs- oder Empfindungsstörungen haben und die Kaltluft nicht als solche wahrnehmen.
Arbeitsbedingungen an Hitzewelle anpassen. Hitze ist auch für Mitarbeitende belastend. Es empfiehlt sich daher, ihnen kostenloses Wasser oder alternative Getränke zur Verfügung zu stellen und im Vorfeld eines Hitzeereignisses einen ausreichenden Getränkevorrat anzulegen. Ein kühler Pausenraum und – wenn möglich – ein schattiger Pausenplatz im Außenbereich für das Personal sind ebenfalls sinnvoll. Anstrengendere Tätigkeiten sollten möglichst in den kühleren Morgen- und späteren Abendstunden durchgeführt werden. Alternativ kann ggf. die Tätigkeit in kühlere Räumlichkeiten verlegt werden. Mitarbeitende schulen und sensibilisieren. Mitarbeitende sollten für das Thema Hitze sensibilisiert werden, z. B. bieten sich interne Schulungen zu präventiven Maßnahmen im Rahmen von Personalversammlungen oder Teambesprechungen an. Gemeinsame Gespräche können zur Optimierung von Arbeitsprozessen führen.
Direkte Sonneneinwirkung vermeiden. Besonders gefährdete Personen sollten Aufenthalte im Freien während der heißen Tagesphasen möglichst vermeiden und sich vor allem nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Bei Aufenthalten im Freien empfiehlt es sich, schattige Plätze aufzusuchen und eine Kopfbedeckung zu tragen. Menschen, die keine angemessene Kleidung besitzen, sollten nach Möglichkeit mit einer Kopfbedeckung und luftiger Kleidung ausgestattet werden. Es kann sinnvoll sein, Informationen zu frei zugänglichen Abkühlungsmöglichkeiten wie schattigen Orten in Parks zur Verfügung zu stellen. Einen kühlen Raum vorhalten. Soziale Hilfseinrichtungen sollten nach Möglichkeit einen – ggf. klimatisierten – Raum mit einer Temperatur von unter 26 °C bereitstellen, in dem sich besonders gefährdete Menschen aufhalten können. Die Nutzung des Raumes sollte allen bedürftigen Personen ermöglicht werden; ebenso wie der freie Zugang zu Trinkwasser.
Klientinnen und Klienten für sonnengerechte Kleidung sensibilisieren. Allgemein sollte an heißen Tagen möglichst Kleidung getragen werden, die vor Hitze und UV-Strahlung schützt; dazu gehört auch eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung. Luftige und möglichst locker sitzende Kleidungsstücke fördern durch die Luftzirkulation die Wärmeabgabe. Empfehlenswert sind – soweit machbar - dichtgewebte, atmungsaktive Stoffe wie Viskose, leichte Baumwolle oder Leinen. Helle Kleidungsstücke reflektieren das Sonnenlicht. Klientinnen und Klienten für die Verwendung von Sonnenschutzmittel sensibilisieren. Sonnenschutzmittel sollte eine halbe Stunde bevor es nach draußen geht, aufgetragen werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt für Kinder Sonnenschutzmittel mit einem LSF von mindestens 30, für Erwachsene von mindestens 20. Weitere Empfehlungen und Tipps zu UV-Strahlung und zum UV-Schutz finden Sie hier.
Sich kontinuierlich über aktuelle Hitzewellen informieren. Der Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) warnt vor besonders gesundheitsgefährdenden Wetterlagen und gibt spezielle Hitzewarnungen für Landkreise und Städte heraus. Eine Registrierung ist einfach über diesen Link möglich. Alternativ kann auch die Hitzewarn-App des DWD genutzt oder hier nachgeschaut werden.
Räume möglichst kühl halten. Soziale Hilfseinrichtungen, die Schlafplätze anbieten (z. B. Notunterkünfte), sollten versuchen, die Raumtemperatur möglichst niedrig zu halten. Das kann beispielsweise durch Lüften in den frühen Morgen- und späten Abendstunden und durch Verschattung der Fenster geschehen. Leichte Bettwäsche verwenden. Besonders geeignete Materialien sind Baumwolle oder Leinen, mitunter reicht ein Laken als Bettdecke.
Den Tagesablauf an die Hitze anpassen. Körperliche Anstrengungen sind während einer Hitzewelle möglichst zu vermeiden. Aktivitäten und körperlich aktivierende soziale Angebote sollten in die kühleren Morgen- und späteren Abendstunden verlegt werden.
Plötzlich auftretende Symptome ernstnehmen. Besondere Achtsamkeit ist wichtig, wenn folgende Symptome auftreten, da sie Anzeichen für eine Hitzeerkrankung sein könnten: trockener Mund/trockene Zunge, trockene Haut, verminderter Hautturgor ( Spannungszustand der Haut) Durstgefühl (Achtung: häufig fehlt auch das Durstgefühl) Kopfschmerzen, Erschöpfungs- oder Schwächegefühl Kreislaufbeschwerden, Schwindel steigende Körpertemperatur (>38 °C) Unruhe, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit vermehrte Urinausscheidung, zunehmende Harnkonzentration unstillbares Erbrechen Kurzatmigkeit fehlender Speichelsee unter der Zunge Infektionen (z. B. Harnwegsinfekt) Verstopfung Muskelschmerzen/-krämpfe Treten ein oder mehrere dieser Symptome auf, muss die behandelnde Ärztin, der behandelnde Arzt oder der ärztliche Bereitschaftsdienst gerufen werden (Telefonnummer: 116 117). Die betroffene Person darf nicht länger der Hitze oder der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein und muss – wenn möglich – an einen kühlen Ort gebracht werden. Die Kleidung der Person sollte geöffnet werden und sie sollte animiert werden, etwas zu trinken, sofern keine Bewusstseinseinschränkung vorliegt. Als Getränke eignen sich natriumreiches Mineralwasser oder leicht gesalzenes Leitungswasser. Denn durch starkes Schwitzen kann es im Körper zu einem Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten kommen. Elektrolyte sind Mineralstoffe wie Natrium oder Kalium, die u. a. in Mineralwasser und in Kochsalz vorkommen. Kopf, Nacken, Hände und Füße sind mit feuchten, lauwarmen Tüchern zu kühlen. Sofort den Rettungsdienst rufen. Bei den folgenden Symptomen ist unverzüglich die Notrufnummer 112 zu wählen, denn es könnte Lebensgefahr aufgrund eines Hitzeschlags bestehen: Bewusstseinstrübung und mangelnde Reaktion bei Ansprache, hoher/niedriger Blutdruck und/oder schwere Atemnot. Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten bei drohendem Hitzschlag erst nach Alarmierung der Rettungskette erfolgen. Eine sofortige und effiziente Kühlung der Körperkerntemperatur unter 40 °C ist nach dem Notruf einzuleiten, z. B. indem die betroffene Person an einen kühlen Ort gebracht und für Abkühlung an Nacken, Leisten und Achseln durch feuchte, lauwarme Tücher gesorgt wird.
Für ausreichend Grün und verschattete Bereiche sorgen. Um Verdunstungsflächen zu schaffen, sollten Außenanlagen möglichst begrünt werden. Auch begrünte Wände und Dächer sind hilfreich und wirkungsvoll, da Pflanzen die Gebäudehüllen vor Sonnenstrahlen abschirmen und die Außenluft durch die Verdunstung von Feuchtigkeit kühlen. Zusätzliche Abkühlungsmöglichkeiten für die Klientinnen und Klienten, aber auch die Mitarbeitenden einer Einrichtung bieten Wasservernebelungsanlagen sowie möglichst große Verschattungszonen. Baumaßnahmen am äußeren Baukörper durchführen. Eine Möglichkeit, das Raumklima im Inneren zu beeinflussen, ist das Anbringen von Rollläden, Außenjalousien, Markisen, Sonnensegeln oder Sonnenschutzfolien. Finanzielle Unterstützung kann neben anderen Möglichkeiten z.B. durch Ihre Kommune und Träger das Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ des Bundesumweltministeriums bieten. Wenn Sie Fragen zum Thema Klimaanpassung haben, bietet das „Zentrum KlimaAnpassung“ des Bundesumweltministeriums kostenfreie Beratungen an.