Hitze und Klimawandel

Hitze und Hitzeschutz

Ein Thermometer steigt vor einem orangenen Himmel mit Wolken in der Hitze auf über 40 Grad Celsius © Xurzon / Istockphoto

Die Folgen des Klimawandels auf Hitzewellen

Endlich Sommer! Die Sonne macht gute Laune, die Menschen sind viel an der frischen Luft und irgendwie geht alles leichter von der Hand. Bis zur ersten „Hitzewelle“, die sich bei vielen belastend auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirken kann. Verantwortlich für die Hitzebelastung sind heiße Tage mit hohen Lufttemperaturen ab 30 °C bei gleichzeitiger Windstille oder nur sehr schwachem Wind. Ihnen folgen häufig Tropennächte, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 °C fällt. Hält dieser Zustand mehrere Tage und Nächte an, sprechen wir von einer Hitzewelle.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf Hitzewellen aus?

Die Hitze-Sommer der letzten zwei Jahrzehnte sind keine „Ausrutscher“, sondern Bestätigungen eines Trends: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahre 1881 wurden elf besonders warme Jahre registriert. In diesen Jahren war die Jahresmitteltemperatur ungefähr 2 bis 3 °C höher als in den übrigen Jahren. Acht davon fallen in den Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2018. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass der Klimawandel die Temperaturen steigen lässt. Die höheren Temperaturen führen häufiger zu Hitzewellen, die außerdem noch länger dauern und immer intensiver werden.

Inzwischen gibt es auch Langzeit-Vorhersagen für das Klima in Mitteleuropa. Sie zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Hitzeperioden bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als das Doppelte steigen könnte. Zudem könnte die Dauer dieser besonderen Wetterlagen um 30 Prozent zunehmen.

Wo treten „Hitzewellen“ am häufigsten auf?

Wie häufig und wie stark Menschen von „Hitzewellen“ betroffen sind, hängt auch davon ab, wo sie leben:

  • Geographische Lage: Hitzewellen sind oft regionale oder sogar nur lokale Ereignisse. Besonders häufig betroffen sind der Südwesten und die östlichen Regionen Deutschlands. Man geht davon aus, dass der Klimawandel die Situation in diesen Gegenden noch verschärfen wird.
     
  • Städtisches bzw. dicht bebautes oder ländliches Umfeld: Stadtbewohnerinnen und -bewohner sind stärker durch Hitze belastet als Menschen in ländlichen Regionen. Das liegt vor allem daran, dass es in der Stadt mehr versiegelte Flächen und weniger bepflanzte Bereiche gibt, so dass mehr Wärme gespeichert wird. Heiße Tage und tropische Nächte sind in Städten deshalb viel häufiger zu beobachten. Da die Bevölkerung in den Ballungsräumen kontinuierlich zunimmt, werden immer mehr Menschen betroffen sein.

Warum ist die Belastung durch Hitze ein ernstzunehmendes Problem?

Die erwarteten Klimaänderungen und die damit verbundene Zunahme der Hitzebelastung gehen in Europa mit dem demographischen Wandel einher. Unsere Gesellschaft wird im Schnitt immer älter. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl älterer Personen von derzeit 15,9 Millionen bis zum Jahr 2040 auf mindestens 21 Millionen ansteigen. Damit wächst auch die Anzahl der Menschen, die schwere, durch Hitze hervorgerufene Krankheitssymptome entwickeln könnten, da ältere Personen besonders vulnerabel sind. Hitzebelastung kann bei besonders gefährdeten Menschen sogar zum Tod führen, vor allem wenn sie länger als drei Tage andauert.

Aber auch weitere Gruppen wie Menschen mit chronischen Erkrankungen, Säuglinge und Kleinkinder werden durch Hitze besonders gesundheitlich belastet. Aber im Grunde sind wir alle bei hohen Temperaturen oftmals weniger leistungsfähig und geschwächt, weil der Körper permanent damit beschäftigt ist, auf eine Kerntemperatur von etwa 37 Grad herunterzukühlen.

Wer ist durch Hitze besonders gefährdet?

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Hitze. Entscheidend ist die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers. Auch die Fähigkeiten und Möglichkeiten einer Person, sich während einer Hitzewelle aktiv vor Hitzebelastungen zu schützen, spielen eine Rolle. Menschen aus den folgenden Gruppen sollten bei Hitze in besonderem Maße auf sich Acht geben bzw. vor Hitze geschützt werden:

  •  Menschen ab 65 Jahre    
  •  ältere alleinlebende Menschen, die Probleme mit ihrer Mobilität haben
  •  pflegebedürftige Menschen
  •  Säuglinge und Kleinkinder          
  •  Menschen mit Vorerkrankungen
  •  Menschen mit akuten Erkrankungen
  •  Menschen, die im Freien arbeiten und die körperlich schwer arbeiten
  •  Menschen in besonderen Lebenslagen (z. B. Obdachlose, Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen)

Sie möchten wissen, wie sich Hitze auf Ihre Gesundheit auswirken kann und was Sie bei hitzebedingten Beschwerden tun können? Sie möchten wissen, welche effektiven Maßnahmen Sie oder andere vor Hitze schützen? Wir haben hier auf unserer Webseite viele hilfreiche Informationen für die Allgemeinbevölkerung, spezielle Risikogruppen und Lebenswelten zusammengetragen.